’segel & höhlen‘ 1988/1990

man muss innehalten…
von prof. gotthard fellerer

 

eberhard jordan ‘segel 01′ 1989 - zirbenholz/ziegel - 70/35/30cm

eberhard jordan ‘segel 01′ 1989 – zirbenholz/ziegel – 70/35/30cm

eberhard jordan befreit in seinem werk die unteren, er vermittelt die dunkle seite des seienden – da daimonion, das aber ebenso zur ganzheit gehört,  wie die nacht zum tag. er verbindet das unten mit dem oben. das geheimnis liegt klär vor uns.

 

der baum wird seiner baumheit beraubt und sein , dunkler wesenskern wird freigelegt. die wesenheit wird nackt und bloß und in ihrer verletzlichkeit präsentiert. in einer barheit, die an die erlebnisse bei den unterweltreisen eines werdenden schamanen erinnern: auf den weg zu den göttern des unten wird dem schamanen von dämonen das fleisch von den knochen gefetzt. das skelett des schamanen bleibt übrig und wird später von den guten wesenheiten mit neuem fleisch versehen. der schamane wird wiedergeboren.

 

eberhard jordan baut einen neue, apokalyptische, phantasievolle welt, die auch des tastsinnes bedarf.es ist eine entfleischte welt, keine sinnliche welt und doch nicht asketisch. es ist die üppige welt des zufalls.- man muss innehalten, um das inne-lebender skulpturen zu erfahren.

 

fotos hans wetzelsdorfer